Mit Runen arbeiten, ein Überblick

Zauberzeichen, Schriftzeichen – Runen wecken in fast jedem von uns die Erinnerung an alte Magie, altes Wissen. Nicht umsonst tauchen sie auch gerne im Fantasy-Umfeld auf.

Doch wie kann man nun tatsächlich mit ihnen arbeiten? Ein kleiner Überblick.

Was sind Runen?

Zuallererst sind Runen Schriftzeichen. Es heißt nicht umsonst “Runenalphabet”. Und ja, es gibt da einige unterschiedliche, vom älteren Futhark mit 24 Zeichen, zum jüngeren mit 16, bis hin zum angelsächsischen Runenalphabet mit 33 Zeichen. Du kannst dir das so vorstellen wie Dialekte, die zwar die gleiche Grundlage haben, aber doch von Tal zu Tal abweichen.

In der energetischen, magischen Arbeit kommt meist eine der beiden Futhark-Reihen zur Anwendung. Der Name kommt übrigens von den ersten sechs Runen der Reihe: Fehu, Uruz, Thurisaz, Ansuz, Kenaz. Auf Wikipedia gibt es einen ganz guten historischen Überblick.

Aber waren Runen überhaupt magische Zeichen? Die Beschreibung der Runen in der Edda deuten darauf hin. Auch die Sage, wie Odin die Runen empfangen hat, lassen starke schamanische Züge erkennen. Die heute verbreiteten Deutungen, die man bei käuflich erworbenen Runensets dazubekommt, basieren meist auf Aufzeichnungen aus dem frühen 20. Jahrhundert, als sich die historische Bedeutung mit der sagenumwobenen Bedeutung und eigenen Interpretationen vermischte.

Runenorakel: Runen werfen, Runen legen, Runen ziehen

Die wohl bekannteste Form, wenn man mit Runen arbeiten will, ist das Runenorakel. Hier geht es darum, die “Runen raunen” zu hören. Sie können geworfen und dann interpretiert werden. Manche legen sie in bestimmten Formationen, ähnlich wie Kartenlegungen. Auch die Variante, eine Rune blind aus einem Beutel zu ziehen, ist verbreitet.

Die Interpretation von Runen ist vielschichtig. Denn es ist nicht mit einem einfachen “ah, Uruz ist gleich Kraft” getan. Bei Orakelkarten kann man darauf achten, welche Details bei genau dieser Ziehung einem besonders ins Auge stechen. Der Kontakt mit Runen ist mehr auf seelischer, energetischer Ebene. Für mich persönlich sind sie die Türöffner, um Botschaften zu empfangen und zu verstärken. Deshalb empfehle ich, die Runen auch zu bereisen und sich ihre Bedeutung direkt von ihnen zu holen.

Runen als schamanische Begleiter

Wer sich mit Runen ein wenig eingehender beschäftigt, wird schnell merken: Hier pulsiert eine Seele. Jede Rune hat ihre eigene Geschichte, Schwingung, Farbe, Stimmung. Sie ist vielschichtig und hat Persönlichkeit. Das bedeutet aber auch: Ich kann mit jeder Rune kommunizieren. Über schamanische Reisen, die Selbsterfahrung und Beobachtung im Alltag, täglich geübter Seelenverbindung.

Als Begleiter in der Schamanischen Arbeit können sie etwa als Schutzzeichen genutzt werden, beim Chakrenausgleich zur Unterstützung geholt werden und generell als Begleiter angerufen werden. Es ist daher durchaus ratsam, sich zuvor intensiver mit den diversen Bedeutungen auseinanderzusetzen, um die Runen wirklich passend auszuwählen. Respekt und Achtung sind für mich auch hier die Grundlage für die Zusammenarbeit mit diesen Helfern.

Runenstellen: Auch der Körper kann mit Runen arbeiten

Das Runenstellen, also Posen einzunehmen, die den Runen entsprechen, ist eine körperbetonte Art, mit Runen zu arbeiten. Dazu gibt es bereits ganze Zweige wie Runenyoga, Handposen ähnlich den Mudhras und Tänze.

Die Energie, die durch das Einnehmen der Runenstellung, ins Fließen kommt, trägt die Qualität der Rune in sich. Somit ist es eine körperintensive Art, Verbindung mit der Rune herzustellen, sie anzurufen, die Wirkung ins Leben zu ziehen.

Zauber und Sigillen

Runen können auch Räumen, Häusern, Projekten als Schutz, Unterstützung, Begleitung zugeteilt werden. Wie bei allen Zaubern ist hier die Intention ausschlaggebend. Sei 100% bei der Sache. Ansonsten nimm dir Zeit, dich in einen fokussierten Zustand zu versetzen, in dem du diese Aufmerksamkeit und Intention mitbringen kannst. Die Klarheit der Aufgabenstellung schärft die Wirkung ungemein – und minimiert “Grauzonen”.

Mehrere Runen können zu einer Sigille, einem visuellen Zeichen, zusammengefasst werden. Auch hier ist die Klarheit und Intention erfolgsentscheidend.

Meine Buchempfehlungen

Meine Hauptnachschlagewerke und Inspirationsquellen, mit denen ich eingestiegen bin, sind Helrunar, Handbuch der Runenmagie von Jan Fries und Runenkunde von Klaus Düwel (oder in der aktuellsten Auflage gemeinsam mit Robert Nedoma) für die historischen Hintergründe. (Alle Links sind Amazon-Affiliate-Links. Das heißt, ich erhalte einen kleinen Anteil an deinem Einkauf erstattet.)

Meine Runenarbeit

Wer mir auf Facebook oder Instagram folgt, kennt meine (fast) wöchentlichen Runenbotschaften und Impulse. In der Einzelarbeit nutze ich sie gerne in Absprache mit meinen Klient:innen – und für mich persönlich ist mit Runen arbeiten ganz besonders wertvoll.

Immer wieder gibt es außerdem Workshops zur Arbeit mit Runen und in den nächsten Monaten voraussichtlich auch ein Gruppenprogramm zur Persönlichkeitsarbeit mit Runen. Newsletter-Abonnent:innen sind da immer Up-to-Date *Wink mit dem Zaunpfahl*.

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Jeannine Gashi

    Danke, dass du uns das Thema näher erklärst. Bisher habe ich mir dieses Thema noch nie genauer angeschaut. Selber beschäftige ich mich auch mit Symbolen in der Praxis, aber vorallem noch Privat. Da meine Tochter früher jedes Medi, ja sogar Homöopathie abgelehnt hat, wurde ich bei den Meister- und Engelsymbolen von Ingrid Auer fündig. Ich freue mich auf mehr von Dir!
    Herzliche Grüessli
    Jeannine